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 ANGST UND WUT 2012

Die Arbeiten dieser Serie erweitern meine Auseinandersetzung mit der Stahlplastik als zeichnerisches Werk. Das besondere Merkmal dieser Serie ist, dass die Plastik nicht vorrangig durch Fläche und Masse bestimmt wird. Das Verfolgen einer Linie und die sich daraus ergebende Bildsprache sucht im angeblich zufälligen Prozess seine Ordnung. Diese Verbildlichung lässt für mich Perspektiven auf den inneren Zustand entstehen. Der Arbeitstitel „Angst und Wut“ begleitete mich bei dieser Serie. Diese Emotionen spiegeln sich in der scheinbaren Zerbrechlichkeit der Arbeit. Die dünnen Gliedmaßen und Verwirrungen der Linien sind Zerreißproben zwischen materieller Beschaffenheit und emotionaler Konzentration. Die Herausforderung bei diesen Arbeiten besteht darin, aus einer oder mehreren Linien eine Struktur erkennbar zu machen, die sich in ihren Überschneidungen und Kreuzungen in eine organische und grafische Plastik verwandelt. Das Verfahren ist geprägt durch einen klaren technischen Vorgang und soweit entwickelt, dass es mir ermöglicht, meiner Intuition in der Formfindung zu folgen. Außerdem spielt das Zusammenspiel von den Linien mit dem Zwischenraum eine wichtige Rolle, denn es ermöglicht mir, mich als Bildhauer durch und in der Plastik zu bewegen.